Hopfen wirkt ähnlich wie das schlaffördernde Melatonin
Die meisten Menschen kennen echten Hopfen (botanischer Name: Humulus lupulus) vor allem als Bestandteil von Bier. Dabei ist Hopfen – ähnlich wie Baldrian – auch als Arzneipflanze schon sehr lange bekannt. Seine schlaffördernde und beruhigende Wirkung macht man sich jedoch erst seit dem 18. Jahrhundert zunutze. Als Wildpflanze ist Hopfen ursprünglich in Europa und Vorderasien beheimatet. Inzwischen kommt der meiste Hopfen jedoch aus Deutschland. In der bayerischen Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, wird die Pflanze bereits seit dem 8. Jahrhundert kultiviert. Eine Besonderheit beim Hopfen ist, dass männliche von weiblichen Blüten unterschieden werden können. Arzneilich wirksam sind die Hopfenzapfen der weiblichen Blüte. Diese werden getrocknet und anschließend weiterverarbeitet.
Verwendung in der Medizin
Echter Hopfen (botanischer Name: Humulus lupulus) wirkt ähnlich wie das schlaffördernde Melatonin, das bei Dunkelheit vom Gehirn abgegeben wird und uns schläfrig macht. Insbesondere in der Kombination Hopfen und Baldrian kann das natürliche Adenosin-Melatonin-Schlafregulationssystem stimuliert werden.
Wissenschaftlich belegt ist, dass Hopfen eine ähnlich schlaffördernde Wirkung hat wie das körpereigene Hormon Melatonin, welches bei Dunkelheit vom Gehirn abgegeben wird. Bisher gibt es jedoch keine Studien, in denen ausschließlich Hopfen verabreicht wurde. Die Studienteilnehmer:innen erhielten meist Kombinationen aus Hopfen und Baldrian, was sich als äußerst effektiv erwiesen hat, da beide Pflanzen unterschiedliche Angriffspunkte im Körper haben und sich so optimal in ihrer schlaffördernden Wirkung ergänzen – wie bei ALLUNA® Schlaf.
Steckbrief: Echter Hopfen Humulus lupulus
Beschreibung:
Eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Er ist eine Schlingpflanze, die zwischen 3 und 10 m hoch werden kann. Bei den Hopfenpflanzen gibt es sowohl männliche als auch weibliche Blüten.
Herkunft:
Vorderasien
Inhaltsstoffe:
das Harz, das Hopfenbittersäuren (Humulone und Lupulone) enthält, sowie sekundäre Pflanzenstoffe (u. a. Flavonoide), Gerbstoffe und Xantohumol, das ätherische Öl, das Hopfenöl.
Eigenschaften:
antibakteriell, beruhigend
Anwendungsgebiete:
beruhigend, Unruhe, Vitamin C Mangel
Anwendungsformen:
Tee, Kapseln, Tabletten, Tinkturen
Herkunft und Botanik
Humulus lupulus ist als Wildpflanze in Europa und Asien beheimatet. Ursprünglich kommt der wilde Hopfen vermutlich aus Vorderasien. Die Pflanze bevorzugt stickstoffreichen Boden, warum sie wild wachsend nicht nur in Auwäldern und an Waldrändern, sondern tatsächlich auch auf Schuttplätzen, Wegrändern, Hofplätzen oder auch Müllhalden zu finden ist.
Vermutet wird, dass der Hopfen zwar schön früher auch als Heilpflanze bekannt war, aber erst mit der frühmittelalterlichen Klosterkultur entstanden Hopfengärten. Allerdings verwendeten Nonnen und Mönche das Rankgewächs nicht zu medizinischen Zwecken, sondern vielmehr zur Konservierung von Getränken. Im Hochmittelalter waren die Mediziner der arabischen Welt erheblich weiter als ihre europäischen Kollegen und wussten schon im 12. Jahrhundert um die schlaffördernde Wirkung des Hopfens.
In Europa ist die heute wissenschaftliche belegte Wirkung zuerst von Hildegard von Bingen und Albertus Magnus entdeckt worden. Beide berichteten, dass der Genuss von Hopfen müde mache. Während der Renaissance ging dieses Wissen allerdings verloren und erst im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde die schlaffördernde Wirkung wiederentdeckt. So wird berichtet, dass dem englischen König George III, der zeitlebens unter schweren gesundheitlichen Problemen litt, zumindest bei seiner Schlafstörung der Einsatz eines Hopfenkissens im Jahr 1787 dazu verhalf, diese zu mildern. Im 19. Jahrhundert gab es unterschiedliche Meinungen verschiedener Ärzte zu den Wirkweisen von Hopfen – Einigkeit aber herrschte über die Empfehlung seiner Verwendung gegen Schlaflosigkeit. Etabliert hat sich Hopfen als pflanzliches Sedativum im darauffolgenden Jahrhundert. Klinische Prüfungen der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass er insbesondere in Kombination mit der Baldrianwurzel bei der Behandlung von Unruhezuständen und Einschlafstörungen besonders gute Dienste leistet.
Botanisch gesehen zählt Echter Hopfen zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae), wobei Hopfen - anders als Cannabis - nicht berauschend wirkt. Seine ursprüngliche Heimat ist Osteuropa, wo man den wilden Hopfen zumeist in Gebüschen und Wäldern in der Nähe von Gewässern findet. Die mehrjährige Wurzel treibt einjährige Stängel in einer Länge von 5 bis 7 m aus, welche sich rechtsdrehend, kletternd um Stämme und Zweige von Bäumen oder Sträuchern winden. Bis in Höhenlagen von 1500 m fühlt sich der Hopfen wohl und in kultivierter Form kann er sogar eine Länge von bis zu 12 m erreichen. Seine Blätter sind gegenständig angeordnet, der Blattrand ist gezähnt und ihr Aussehen erinnert etwas an Weinblätter.
Der Hopfen ist eine zweihäusige Pflanze was bedeutet, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Seine Blütezeit ist im Juli und August. Während die männlichen Blüten in lockeren, rispenartigen Blütenständen stehen, bilden mehrere kleine weibliche Blüten einen 2 bis 4 cm langen grünlich-gelben Zapfen. Dieser ist von sich überlappenden Deckblättern umschlossen und mit Drüsen bedeckt, die das Sekret Lupulin enthalten. Der Geruch des Hopfen ist stark aromatisch, der Geschmack bitter. Im Anbau werden ausschließlich weibliche Pflanzen kultiviert, da der Hopfenzapfen (Lupuli flos oder Lupuli strobulus) den relevanten Pflanzenteil darstellt. Die Hopfenernte wird zu 95 % zum Bierbrauen verwendet, der weit geringere Teil wird zur Herstellung von z. B. natürlichen Arzneimitteln benötigt, die schlaffördernd, angstlösend oder beruhigend wirken.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung
In der Naturheilkunde benutzt man vom Hopfen die Zäpfchen, da sie Bitterstoffe wie Humulon und Lupolan, ätherische Öle und Flavonoide enthalten. Hopfenharz enthält zudem sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Pflanze zum Beispiel vor UV-Strahlung und Fressfeinden schützen. Beim Menschen können sich diese Inhaltsstoffe ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken. Sogenannte Polyphenole können das Wachstum von Bakterien hemmen oder diese sogar abtöten. Sie unterstützen zudem das Herz-Kreislauf-System, da sie Gefäße erweitern und damit Thrombosen vorbeugen können.
Dass die Inhaltsstoffe des Hopfen auch sedierende Wirkung besitzen, steht außer Frage und wurde vielfach nachgewiesen. Allerdings konnte keine konkrete wirksamkeitsbestimmende Substanz verantwortlich gemacht werden. Es wird vermutet, dass flüchtige Substanzen, die sich aus den instabilen Hopfen-Bitterstoffen Humulon und Lupolon bilden, an der Wirkung beteiligt sind.
Hopfen wirkt bewiesener Maßen beruhigend und verbessert den Schlaf. Laborversuche zeigen, dass die Hopfen-Inhaltsstoffe an verschiedene Stellen im Körper „andocken“, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuern. In Studien erhielten die Probanden erhielten zumeist Kombinationen aus Hopfen und Baldrian. Diese Verknüpfung beider Heilkräuter erwies sich als äußerst effektiv und empfehlenswert, da beide Pflanzen unterschiedliche Angriffspunkte im Körper haben und sich so optimal in ihrer schlaffördernden Wirkung ergänzen.